Dem ersten Satz seines Titels folgend war der erste Teil des Vortrags eine Selbstvergewisserung darüber, was für uns zur Essenz des Haydnschen Stils gehört (z.B. die Helligkeit seines Orchesterklanges, seine Variationstechnik, die thematische Arbeit). Die Hörbeispiele wurden u.a. der Symphonie Nr. 94 (Andante), dem Streichquartett op. 33,6 (Kopfsatz) und der Symphonie Nr. 92 (Schlusssatz) entnommen.
Die zweite Hälfte des Vortrags nahm eine Analyse des ersten Satzes des Streichquartetts f-moll, op. 64,3 ein. Ihr Ziel war, Haydns experimentierende Methode des Komponierens, von der oft nur die Rede ist, an einem Beispiel anschaulich zu machen. Hier war zu zeigen, wie Haydn das selbst-gestellte Problem löste, einen in den Themenaufbau der Exposition eingeschobenen Abschnitt mit genrehaft pointiertem Charakter (Reiterstückchen) in das Stück integrieren zu müssen. Nicht die Selbstbehauptung des Themas, wie sonst, sondern eben diese Integration des ihm Entgegengesetzten – bis in den letzten Takt hinein im Stück zu verfolgen – erwies sich als musikalischer Sinn der kompositorischen Form.