Das Referat behandelte verschiedene Probleme von Kriegs-Enden: Probleme des Völkerrechts, sozialpsychologische Probleme, die Umdeutung der Geschichte und Probleme der Geschichtsrevision.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war strittig, ob dem besiegten Deutschland der Status eines Völkerrechtssubjekts zukäme. Statt eines Friedensvertrags wurden 45 Jahre nach Ende des Krieges die 2+4-Verträge geschlossen. Anknüpfend an die Lebenserinnerungen Ralph Dahrendorfs wurde auch der Zustand der Anomie im April 1945 in Berlin besprochen.
In einem weiteren Abschnitt wurde der Bosnien-Krieg 1991-1995 behandelt, dessen Kriegsgeschehen durch indirektes und schließlich direktes Eingreifen der USA so gelenkt wurde, bis die militärischen Fronten einer bestimmten ethnischen Landkarte entsprachen, die dann zur Grundlage der Friedensgespräche in Dayton wurden.
Im dritten Abschnitt ging es um die historischen Erfahrungen und bleibenden Ängste Polens, Litauens, Lettlands und Estlands, die zwischen Deutschland und Russland liegen.